Spendengütesiegel

 

Sie sind hier:  Projekte  /  Hopeful Waterproject/  Brunnenbohrungen 2010/11/  

Berichte Brunnenbohrungen

Durch die Hilfe von so vielen Freunden, Verwandten und Bekannten, ja selbst durch Menschen, die wir nur durch ihren Besuch in der Evergreen Community kennen, haben wir die Möglichkeit bekommen, vielen Menschen zu helfen. Durch ihre Unterstützung haben wir jetzt bereits einen Schachtbrunnen und drei Bohrbrunnen fertiggestellt und ein weiterer Schachtbrunnen wird noch folgen. Weiters möchten wir auch noch bereits vorhandene Brunnen sanieren.

Die letzten Wochen waren für uns sehr spannend und aufregend. Wir sind mit der Brunnenbohrfirma von Bohrplatz zu Bohrplatz gezogen und haben viel über das Bohren von Brunnen gelernt.

Auch der Spaß ist in diesen Wochen nicht zu kurz gekommen, da wir viel mit den Kindern der Familien gespielt haben und herumgetollt sind.

Brunnen 1: Schachtbrunnen, an der Zufahrt zur Evergreen Community, Molikots Haus

Nachdem die Bohrung für unseren ersten Brunnen leider zwei Mal fehlgeschlagen war und wir sehr enttäuscht darüber waren, dass wir den Menschen hier nicht helfen konnten, kam Lypo auf die Idee, doch zumindest einen Brunnen graben zu lassen. Lypo meinte, der Platz wäre gut und der Brunnen würde seiner Meinung nach auch in der Trockenzeit genügend Wasser führen.  Mit den Grabungsarbeiten wurde Mr. Cheng, ein arbeitsloser Familienvater von 9 Kindern beauftragt.

Zu unserer großen Freude ging Mr. Cheng in seiner Aufgabe voll auf und die ganze Familie half beim Graben mit. Innerhalb einer Woche wurde auf eine Tiefe von ca. 10 Metern gegraben und Betonringe wurden in die Grube gelassen.

 

Der Brunnen führt genügend Wasser, um die Familien im Umkreis zu versorgen. 

Brunnen 2: Bohrbrunnen, ca. 6 Km vom Stadtzentrum entfernt, Yin Sophats und Yin Sopheatras Grossvater

Wir haben uns entschieden, den zweiten Brunnen beim Großvater von Sophat und Sopheatra zu bohren, da wir bei unseren Recherchen herausgefunden haben, dass die 4 Großfamilien in dieser Gegend nur über einen gegrabenen Brunnen verfügen, der bei unseren Besuchen bereits fast ausgetrocknet war. Außerdem sind die beiden Brüder für uns eines der Aushängeschilder der Evergreen Community und immer für Unfug zu haben.

Auch bei dieser Bohrung lief zuerst nicht alles nach Plan. Bei der ersten Bohrung kam zwar sehr viel Wasser. Doch leider fiel bei der Installation der Rohre das Bohrloch zusammen und wurde somit unbrauchbar.

Beim zweiten Loch lief dann aber endlich alles nach Plan. Es wurde auf ca. 30 Meter gebohrt, die Rohre und die Pumpe wurden installiert und die Männer der Familien halfen beim Betonieren des Plateaus mit. Die Familien waren sehr glücklich über ihren neuen Brunnen und brauchten keine Angst mehr zu haben, in der Trockenzeit ohne Wasser dazustehen.



Brunnen 3: Bohrbrunnen, ca. 5 Km vom Stadtzentrum, Tray Panhas Haus

Bei den Bohrungen zum zweiten Brunnen wurde Lypo von den Eltern von Panha angesprochen, ob es nicht möglich wäre, auch für sie einen Brunnen zu bohren.

 

Die Geschichte der Familie ist aufmerksamen Lesern der Childrenplanet Homepage vielleicht bekannt. Dies ist die Familie, die bei einem Verkehrsunfall im vorigen Jahr einen ihrer Söhne verloren hat. Außerdem musste die Familie aufgrund der Wasserknappheit aus ihrem Haus ausziehen und bei Verwandten unterkommen. Die Entscheidung war also klar, dass wir auch dieser Familie helfen wollten.
Die Zufahrt zum Haus der Familie gestaltete sich etwas schwierig, da nur ein Trampelpfad zum Haus führte und der Bohrwagen querfeldein zur Bohrstelle vordringen musste. Bei der Bohrung zu diesem Brunnen lief erstmals alles nach Plan und nach einem Tag war die Bohrtiefe von ca. 30 Metern erreicht und die Wasserrohre waren in der Erde versenkt. Am nächsten Tag wurde noch die Pumpe installiert und das Plateau betoniert. Der Brunnen versorgt jetzt 3 Familien mit sauberem Wasser und bei einem unserer nächsten Besuche war auch das Haus der Familie Tray wieder bewohnt und es wurde bereits ein Feld mit Gemüse angelegt.

Es ist wirklich schön zu sehen, wie der Brunnen der Familie hilft, wieder auf eigenen Beinen zu stehen.

Brunnen 4: Bohrbrunnen, ca. 6 Km vom Stadtzentrum entfernt, Sin Lob

Der nächste Platz, den wir gemeinsam mit Lypo auswählten, befand sich auch wieder weit außerhalb und auch diese Familien hatten nur einen gegrabenen Brunnen zur Verfügung, der bei unserem ersten Besuch so gut wie ausgetrocknet und auch vollkommen verschmutzt war.
Wieder musste die Bohrfirma den schweren Bohrwagen über Felder und abgebrannte Bananenplantagen manövrieren.

Auch dieses Mal schafften es die Jungs ohne Rücksicht auf Mensch und Maschine, den LKW zur geplanten Stelle zu bekommen.
Die Bohrung für diesen Brunnen verlief auch ohne größere Probleme und wir entschlossen uns, da wir den Vorgang bereits einige Male gesehen hatten, die Pumpe selbst zu installieren. Mit Hilfe einiger Männer schafften wir das ohne Probleme innerhalb kürzester Zeit und das Wasser konnte aus der Tiefe gepumpt werden.

Am nächsten Tag wurde wieder das Plateau betoniert und auch dieser Brunnen war fertig und konnte von den Menschen benutzt werden.



Nachdem die ersten Brunnen gebohrt und gegraben waren, machten wir uns noch an die Anfertigung von Hinweistafeln, welche bei den Brunnen aufgestellt wurden.



Da Mario bereits wieder auf Reisen ist und auch ich mich mit Ende März wieder ins Reiseabenteuer stürze, wird Bernhard, der uns bereits seit Anfang der Bohrarbeiten begleitet hat, dieses Projekt jetzt weiterführen und die Verantwortung für Wassertests und die Beobachtung der Brunnen übernehmen. Er wird auch die wichtigen Recherchearbeiten für die nächsten Brunnenprojekte in Angriff nehmen.